Anstrengende Enkel – eine Herausforderung für Großeltern, wie damit umgehen?
In früheren Zeiten wurde von den Großmüttern ständige Unterstützung in der Familie erwartet. Die Großmütter achteten auf den Nachwuchs und strickten dabei Jäckchen für die Enkel. Doch wie sieht das in der heutigen Zeit aus?
Heute sind die Frauen mit 50plus selbstbewusst und stehen mitten im Leben. Die gewonnene Zeit soll mit eigenen Aktivitäten verbracht werden und nicht ständig mit den Enkelkindern. Einige Frauen mit 50plus arbeiten, gehen auf Reisen, möchten einfach die Ruhe genießen oder sind in Vereinen aktiv engagiert. Die Frauen mit 50plus sind so unabhängig und aktiv, wie es in früheren Zeiten nicht möglich war.
Die heutigen Großmütter sind Jung und Fit
Natürlich sind die Großmütter trotz aller Aktivitäten für die Enkel da. Es werden Geschichten vorgelesen, gebastelt und Kekse backen. Nur entspricht das Klischee von der Oma mit weißem Haar nicht mehr. Denn die Generation 50plus lebt heutzutage selten zurückgezogen.
Die Generation 50plus ist aktiver als je zuvor
Großmütter waren stets die Versorgerinnen. Die Familie wurde an Festtagen oder bei Feiern von der Oma bewirtet und bemuttert. Großmütter hörten sich die Probleme der Lieben an und unterstützen, wo sie nur konnten.
Dabei war es selbstverständlich, dass Großmütter eigene Bedürfnisse und Wünsche hintenan stellten. Das Wohlergehen der Familie war wichtiger und für die Kinder und Enkel standen sie ständig zur Verfügung.
In der heutigen Zeit sind die Frauen mit 50plus weitaus aktiver und körperlich viel fitter. Es wird Sport betrieben, sie machen Ausflüge, gehen ins Kino, Theater, Konzerte oder auf Reisen.
Die Kinder sind erwachsen, aus dem Haus und selbstbewusst für ein eigenes Leben. Nun ist mit 50plus die Zeit gekommen, die freie Zeit nach eigenem Ermessen zu genießen und einzuteilen, ohne ständig auf Enkel Rücksicht nehmen zu müssen.
Als Oma nicht immer bereit sein für die Enkel
Unangemeldeter Besuch der Kinder und Enkel, mit der Bitte um Betreuung, kann die Nerven schon arg strapazieren. Sogar angemeldeter Besuche kann den vorgesehenen Tagesplan ziemlich durcheinander bringen.
Kommt dieses Empfinden auf, ist ein schlechtes Gewissen nicht angebracht. Denn manchmal ist einfach notwendig, die geplante freie Zeit für sich selbst in Anspruch zu nehmen. Dann ist die Hektik, das laute Toben der Enkel und ständiges Einfordern an Aufmerksamkeit einfach zu viel.
Als Oma ist eine stundenweise Betreuung der Enkel nicht immer selbstverständlich. Wenn die Enkel nerven, ist dies kein Grund, sich selbst als schlechte Oma zu bezeichnen.
Hinzu kommt, dass Menschen ab 50plus mit Lärm nicht mehr so gut umgehen können und weniger belastbar sind, als in jungen Jahren. Dies ist ein ganz natürlicher Prozess und oft mit dem Bedürfnis nach Bewegung und Unruhe der Enkelkinder nur schwer zu vereinbaren.
Ein „Nein“ von der Großmutter muss gelernt sein
Besonders belastend ist es, wenn Oma nicht gefragt wird, sondern ein „Ja“ vorausgesetzt wird. Eine Absage wird dann schon schwieriger, weil Oma niemanden verletzen möchte. Jetzt ist es an der Zeit, mit einem „Nein“ die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht mit Erwartungen in den Hintergrund drängen zu lassen. Die eigene Meinung ist nun wichtig und dazu gehört ein gelegentliches „Nein“.
„Nein“ zu sagen ist nicht einfach, dennoch muss die Familie begreifen, dass Großmütter ein Recht auf Freiraum haben. Ein „Nein“ bedeutet nicht, eine schlechte Oma zu sein.
In Großmutters Haus gelten andere Regeln
Im Haus der Großmutter gelten eigene Regeln und diese müssen akzeptiert werden. Was bei den Eltern erlaubt ist, muss bei der Oma nicht so sein. Diesen Unterschied merken die Kinder recht schnell und gewöhnen sich an die „Oma“ Regeln.
Ein paar Tipps, damit der Umgang mit den Enkeln reibungslos verläuft:
- In Großmutters Haus gibt es eigene Regeln
- für eine Betreuung eine Zeit planen
- eigene Bedürfnisse vertreten
- Eigene Wünsche mit der Familie bereden
Damit ein reibungsloser Umgang mit den Enkeln stattfinden kann, müssen die Eltern der Sprösslinge und die Großmutter, klare Worte finden. Denn ab 50plus sind die eigenen Interessen wichtiger und nicht die ständige Betreuung der Enkel.
Zeiten planen mit den Enkelkindern
Eine gute Lösung ist das planen für einen Besuch der Enkel. Sei es einmal in der Woche oder im Monat. Dann ist die Betreuung für beide Seiten stressfrei. So bleibt die eigene Freizeit für Aktivitäten nicht außen vor.
Mit einer Planung und als willkommener Besuch verläuft die Zeit mit den Enkeln harmonisch und die Nerven geschont.